Wir arbeiten für Musikschulen
Musikalische Bildung
Da musikalische Bildung verschiedene institutionelle Lernwelten und vielfältige musikalische Erfahrungen erfordert, müssen Musikschulen mit vielfältigen Partnern kooperieren, um jedem Kind und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, seine individuellen musikalischen Ziele zu erreichen.
Musikschulen arbeiten mit Pflichtschulen zusammen, um möglichst viele Kinder zu erreichen, mit Musikuniversitäten, um hochbegabte junge Musiker:innen zu fördern, und mit regionalen Kulturträgern, um ihren Schüler:innen unterschiedliche musikalische Erfahrungen anzubieten. Zusätzlich kooperieren manche Musikschulen mit sozialen Einrichtungen, um gemeinsame musikalische Erfahrungen zu vertiefen, mit anderen Künsten, um kreatives und innovatives interdisziplinäres Lernen zu initiieren, mit Kulturorganisationen, Orchestern und vielen mehr.
Durch intensive Kooperationen wirken Musikschulen in ihre Partnerinstitutionen hinein und beeinflussen diese, wie auch sie in ihrer Musikschularbeit durch die Zusammenarbeit verändert werden. Gemeinsam mit ihren Partnern können Musikschulen nachhaltige Prozesse in der Region initiieren. Sie gestalten damit gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklungen mit.
Jede Musikschule ist anders
Das Musikschulwesen ist föderal aufgebaut. Die einzelnen Bundesländer haben jeweils eigene Musikschulsysteme geschaffen und erhalten die rund 370 Musikschulen meist gemeinsam mit den Standortgemeinden. Die Musikschulen in den Bundesländern und Südtirol sind unterschiedlich organisiert. In drei dezentralen Systemen – Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg – sind Gemeinden oder auch Gemeindeverbände Träger der Musikschulen. In zentralen Systemen sind entweder das Bundesland selbst, wie Oberösterreich, Tirol, Kärnten und Wien, oder ein vom Land beauftragter Verein, wie im Burgenland und in Salzburg, Träger der Musikschulen. Zusätzlich gibt es auch eigenständige Musikschulen, z. B. die Musikschule der Stadt Linz in Oberösterreich oder die von der Diakonie Bildung getragene Johann Sebastian Bach Musikschule in Wien.
Durch die unterschiedlichen Trägerschaften können Musikschulen spezifisch auf ihr Einzugsgebiet abgestimmte Angebote entwickeln. Musikschulen reagieren dabei jedoch nicht nur auf die regionale Nachfrage, sondern gestalten die kulturelle Szene in der Region auch aktiv mit. So initiieren sie beispielsweise regionale Streichorchester oder coachen Jugendbands.
Zukunftsthemen
Anliegen der KOMU ist eine Abbildung der Musikschulen als musikalische Bildungseinrichtungen innerhalb des österreichischen Bildungswesens und die Schaffung einer bildungsrechtlichen Grundlage bei gleichzeitiger Beibehaltung der Länderkompetenzen.
Eine Schärfung der bildungsrechtlichen Positionierung der Musikschulen würde die formale Zusammenarbeit mit dem allgemeinbildenden Schulwesen ermöglichen, und insbesondere Kooperationen zwischen Schulen und Musikschulen befördern, die das schulische Angebot bereichern und ergänzen, und ein aktives Musizieren für alle Schüler:innen, unabhängig vom individuellen sozialen und kulturellen Kontext, ermöglichen.
Ebenso möglich würde eine Anerkennung der Bildungsleistung an den Musikschulen, die insbesondere für begabte Musikschüler:innen, die ein Musikstudium erwägen, wesentlich ist.
Weitere Arbeitsfelder für die Zukunft sind Gender- und Diversity-Themen, die Erschließung von neuen Zielgruppen, auch vor dem Hintergrund einer wachsenden multikulturellen Gesellschaft, sowie Themen der Digitalisierung.
Schwerpunkt Musikschulen
© MKM NÖ
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Der KOMU-Lehrplan
Ein Meilenstein der Arbeit der KOMU war die Erstellung des „Lehrplans für Musikschulen“ , de facto eine grundlegende Überarbeitung und Neufassung des davor gültigen „Gesamtösterreichischen Rahmenlehrplans für Musikschulen“. Dieser KOMU-Lehrplan wurde 2007 nach einem ca. 2-jährigen Arbeitsprozess, in den neben allen Musikschulorganisationen auch die Kunstuniversitäten und Konservatorien eingebunden waren, veröffentlicht und wirkt seither als große „pädagogische Klammer“ aller Musikschulen Österreichs und Südtirols.
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